Nossadunna2023-12-12T08:21:29+00:00

Projekt

Die Aussenrestaurierung ist beendet

Pünktlich zum Spätherbst und Anfang Winter konnte die Restaurierung der Kirche Mariä Licht abgeschlossen werden. Die Arbeiten an Dach und Fassaden zogen sich über zwei Jahre hin. Nun präsentiert sich das Heiligtum auf dem Hügel von Caltgadira in einem wunderschönen Gewand. Dank der Restaurierung, vor allem des Daches, ist das Innere der Kirche für die nächsten Jahrzehnte geschützt. Architekt Patrick Rothmund war für das Projekt verantwortlich.

«Die Restaurierung hat 750 000 Franken gekostet. Die Investition liegt damit im Rahmen der dafür vorgesehenen Ausgaben.» Das sagt der Präsident der Römisch-Katholischen Pleiv St. Martin Trun, Pieder Decurtins. Er ist zufrieden mit dem gelungenen Projekt: «Jetzt sieht die Kirche wieder so aus, wie sie sollte. Ich freue mich sehr über ihr neues Erscheinungsbild.» Im Jahr 2024 plant die Gemeinde Trun, den Platz vor der Kirche zu sanieren.

Bis auf einen Restbetrag ist die Restaurierung finanziert. «Wir sind sehr dankbar für jeden Beitrag, den wir erhalten haben. Jetzt hoffen wir noch, die restliche Summe decken zu können», sagt Pieder Decurtins.

Nachdem die Gemeinde Trun den Platz vor der Kirche saniert hat, will die Gemeinde ein kleines Fest zugunsten der äusseren Restaurierung der Kirche veranstalten. Ebenso überlegt sie, künftig jeweils am Samstagabend im Sommer einen Gottesdienst in der Kirche Mariä Licht zu feiern.

Die Restaurierungsarbeiten der letzten zwei Jahre konzentrierten sich auf die Aussensubstanz der Kirche. Die Decke des Hauptdaches der Kirche, bestehend aus Eternit, wurde komplett entfernt. Unter dem Eternitbelag befand sich ein Schindeldach. Dieses Dach war wohl nur über einen kurzen Zeitraum der Witterung ausgesetzt. Sehr wahrscheinlich wurde das Eternitdach schon bald nach der Fertigstellung des Schindeldachs errichtet. Das neue Kirchendach besteht aus Uginox-Material. Es ist ein ziegelförmiger Bau. Ebenso wurden die bestehenden Dächer der Kirchtürme bemalt und das Kapellendach wurde komplett restauriert.

Die Fassaden der Kirche wurden mit mehreren Kalkbelägen behandelt. Die Mischung des Belagsmaterials erfolgte nach einem speziellen Rezept, das mit der Denkmalpflege und dem Restaurator Ivano Rampa aus Almens im Domleschg vordefiniert wurde. Die Bauakten einer vorgängigen Restaurierung in den 1990er-Jahren gaben gute Hinweise auf die Mischung des Putzmaterials. Bei der aktuellen Erneuerung wurde die Rezeptur mit Kies erweitert, um so die etwas grobe Konsistenz der Fassade zu erhalten. Während der Restaurierungsarbeiten war die Kirche von einem Gerüst umgeben. Die Arbeiten, die von Unternehmen aus der Region ausgeführt werden konnten – sei es aufgrund ihrer Kapazitäten oder ihres Know-hows – wurden diesen übergeben.

Renovierte Kirche

Erneuerungsbedarf der Kirche

Geschichte

Geschichte der Kirche Maria Licht

Prähistorische Zeit

Es wird vermutet, dass der Ort der heutigen Kirche in der vorgeschichtlichen Zeit als Kult- oder Opferstätte diente. Verschiedene Dokumente über den Weiler Acladira und die Kirche Maria Licht deuten daraufhin. Nahe des Pfarrhauses in Acladira befand sich bis in die 1950ziger Jahre ein grosser Findling, der in Verbindung mit anderen Findlingen der Region Surselva einem vorchristlichen Kult zugeordnet wird. Auch für Traditionen im Zusammenhang mit dem Feuerkult war Acladira bekannt. So wurde dort der Brauch des Scheibenschlagens – ein Brauch aus der heidnischen Zeit – gepflegt.

Das grosse Sterben

Die erste Kapelle in Acladira war dem heiligen Bistgaun geweiht. Man vermutet, dass dieses kleine Gotteshaus zur Zeit der Pest errichtet wurde, die im Gebiet der Cadi (Kreis Disentis) in den Jahren 1550 und 1631 wütete. Anfangs des 17. Jahrhunderts war diese Kapelle in schlechten Zustand. Anstatt sie zu renovieren, wurde entschieden, eine neue zu erstellen. Beim Bau der neuen Kapelle geschah dann etwas Aussergewöhnliches: In der Nacht nach der Grundsteinlegung am 27. April 1663 wurde der ganze Hügel von Acladira von einem hellen Licht erleuchtet. Diese wundersame Lichterscheinung gab der neuen Kapelle ihren Namen: «Maria Licht».

Eine neue Kapelle

Neun Jahre nach dem Beginn der Arbeiten – scheinbar gingen diese nur langsam vonstatten – konnte die neue Kapelle durch Bischof Duri IV. de Mont am 5. Juli 1672 geweiht werden. Die Kirche, die der Mariä Heimsuchung gewidmet wurde, hat einen zweiten Kirchpatron: S. Bistgaun. Die Mauern und das Dach der Kapelle formen noch heute den Kirchenchor.

Wallfahrtsort

Diese neue Kapelle mit ihrer wundersamen Legende tat es der Bevölkerung der Surselva an. Acladira und Maria Licht wurden zu einem viel besuchten Pilgerort. Im Jahr 1681 schliesslich legte der Abt von Disentis, Adalbert II de Medell, den Grundstein für die Vergrösserung der Kappelle zur Kirche. Rund zwei Jahre später, am 23. Juni 1863, weihte Bischof Duri IV de Mont das vergrösserte Gotteshaus.
Im Zusammenhang mit der Renovierung der Kirche nach dem Brand von 1948 ergänzte Pfarrer Carli Fry, Benifiziat von Maria Licht von 1929 bis 1954, das Gotteshaus mit der kleinen Kappele Mariä Heimsuchung, die danach als Werktagskappelle diente.

Der Brand von 1948

Im Laufe der Zeit wurde die Kirche immer wieder teilrenoviert oder -restauriert. In den Jahren 1939 und 1940 wurden die Aussen- und Innenfassaden der Kirche restauriert, sowie der Turm. In diesem Zusammenhang wurden die Fester ersetzt und im Inneren neue Tritte erstellt. Kurz nach Beendigung der Arbeiten wurde die Kirche durch einen Brand in der Nacht vom 18. auf den 19. Dezember 1949 grösstenteils zerstört. Trotz der enormen Brandschäden wurde bald entschieden, die Kirche wieder aufzubauen und zu sanieren. Dies geschah dann Schritt für Schritt und aufgrund der vorhanden finanziellen Mitteln. Grund für die Sanierung – anstelle eines Neubaues – war die Überzeugung, die barocke Substanz der Kirche zu erhalten. Von 1989 bis 1991 wurde die Kirche letztmals renoviert und am 23. Juni 1991 konnte sie durch den damaligen Bischof, Wolfgang Haas, geweiht werden.

Schäden durch die Witterung

Seit der letzten Renovierung vor rund 30 Jahren hat die bauliche Substanz der Kirche – die übrigens unter kantonalem wie eidgenössischem Denkmalschutz steht – in Folge der Witterung stark gelitten. Aus diesem Grund ist eine Aussenrenovation notwendig, um grössere, verheerende Schäden an der Kirche zu verhindern. Mit der Planung der Renovation wurde der einheimische Architekt Patrick Rothmund beauftragt. Die vorgesehenen Arbeiten umfassen die Sanierung der Aussenfassaden. Diese müssen gesäubert, und Risse an verschiedenen Orten behoben werden. Des Weiteren müssen die Fundamente saniert werden. Sie leiden unter Salpeter. Das Dachgeschoss muss isoliert, und das alte Dach vollumfänglich ersetzt werden.

Unwetter verursacht Schaden

Im Zusammenhang mit der Aussenrenovation soll auch der Vorplatz der Kirche vollständig saniert werden. Wegen den Unwettern vom November 2002, verbunden mit einer Rüfe unweit der Kirche, senkte sich der Vorplatz ab. Es ist notwendig, die Mauern zu sanieren und den Platz auf die frühere Höhe anzuheben. Parallel zu diesen Arbeiten soll der Eingang zur Kirche neu gestaltet werden, so dass die Kirche für jedermann in Zukunft zugänglich ist.

Quellen: Das Buch «Il sanctuari da Nossadunna dalla Glisch a Trun/Acladira» von Pius Tomaschett, erschienen 2005, Auflage der Romania. «Trun – Maria Licht – Nossadunna dalla Glisch», 2001, Kunstverlag Peda, Passau.

Finanzierung

Gesamtkosten des Erneuerungsprojekts 2022: 1’000’000.—

Bereits zugesicherte Beiträge:

Corpus catholicum 200’000.00
Denkmalpflege Kanton Graubünden 106’000.00
Denkmalpflege Bund 106’000.00

Finanzierung

Gesamtkosten des Erneuerungsprojekts 2022: 1’000’000.—

Bereits zugesicherte Beiträge:

Corpus catholicum
200’000.00

Denkmalpflege Kanton Graubünden
106’000.00

Denkmalpflege Bund
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Sanierung

Termine Renovation:
– Arbeiten an den Grundmauern und Fundamenten: Ende Juni 2022
dauern während es Sommers
– Dach- und Fassadensanierung: Ab April 2023
– Arbeiten am Vorplatz, am Zugang der Kirche und Umgebung: 2024
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